"Wenn ein Fremdling bei euch wohnt in eurem Lande, den sollt ihr nicht bedrücken."

"Wenn ein Fremdling bei euch wohnt in eurem Lande, den sollt ihr nicht bedrücken."

"Wenn ein Fremdling bei euch wohnt in eurem Lande, den sollt ihr nicht bedrücken."

# Glaubensimpuls

"Wenn ein Fremdling bei euch wohnt in eurem Lande, den sollt ihr nicht bedrücken."

Wenn ein Fremdling bei euch wohnt in eurem Lande, den sollt ihr nicht bedrücken.
3. Mose 19,33

Der Spruch für den Monat März 2025 stammt aus dem 3. Buch Mose. Das Kapitel 19 im 3. Buch Mose enthält Gebote. Es ist eine Art Regelwerk Gottes für unser menschliches Verhalten. Mit Regeln ist es so eine Sache: Wir können sie akzeptieren und lernen, damit umzugehen oder wir ignorieren sie bzw. legen die Regeln nach unserem Gutdünken aus. Jede dieser „Umgangsformen“ hat immer auch Folgen. Leben wir nach den Regeln, kann das im besten Fall unser Zusammenleben positiv gestalten (siehe z. B. Straßenverkehrsordnung). Ignorieren wir die Regeln oder legen wir Regeln nach unserem Gutdünken aus, kann das chaotische Zustände oder im schlimmsten Fall tödliche Folgen haben (z. B. bei „Rot“ fahren). Gottes Regeln haben immer das Ziel, unser Zusammenleben positiv zu gestalten, gelingen zu lassen. Gott macht sehr deutlich, dass er der Herr ist. Dabei liebt er uns Menschen so unendlich, dass er seinen Sohn Jesus für unsere Verfehlungen ihm gegenüber ans Kreuz nageln und Ostern auferstehen ließ. Gott will, dass wir uns an seine Regeln halten, damit es uns gut geht. Er zwingt uns nicht, diese Regeln einzuhalten, sondern lässt uns diesbezüglich alle Entscheidungsfreiheit (mit allen Konsequenzen).

Der Text des Monatsspruchs ist eine Ansage an das Volk Gottes zum Verhalten gegenüber Fremden in Israel. Im Alten Testament sind mit dem Begriff „Fremde“ Menschen gemeint, die nicht zum Volk Israel gehören. Kurz und deutlich weist JAHWE sein Volk an, mit Fremden respektvoll und freundlich umzugehen, sie nicht zu unterdrücken. Soweit, so klar.

Wir Christen zählen uns zum Volk Gottes und berufen uns genauso auf den Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs bzw. auf seinen Sohn Jesus Christus. Damit gilt diese Regel auch für uns. Dabei haben manche von uns mitunter Schwierigkeiten, sich Einwanderern oder Touristen aus dem Ausland zu nähern. Es gibt Berührungsängste (auf beiden Seiten), vielleicht auch wegen unguter Erfahrungen.

Gott erteilt uns den Auftrag, die Fremden wie Leute aus der Heimat, aus dem eigenen Volk, zu behandeln. Wer den Text weiterliest, sieht, dass Gottes Auftrag sogar noch weiter geht: (Vers 34) „Er soll bei euch wohnen wie ein Einheimischer unter euch, und du sollst ihn lieben wie dich selbst; denn ihr seid auch Fremdlinge gewesen in Ägyptenland. Ich bin der HERR, euer Gott.“

Die Israeliten hatten Gefangenschaft in Ägypten und Jahre der Wüstenwanderung hinter sich. Sie kannten das Gefühl, ein Fremder zu sein, sehr genau. Ich fühle mich mitunter auch als Fremder, wenn ich unter mir bisher unbekannten Menschen bin. Jede(r) „beäugt“ ihr/sein Gegenüber. „Wie tickt der oder die“? usw. Man tastet sich gegenseitig ab. Angenehm ist es nicht, wenn ich mich abgetastet fühle. Welche Konsequenzen hat Gottes Ansage für mich persönlich? Es bedeutet, dass ich meine Worte und Gedanken sorgsam prüfen muss, bevor ich mich zum Thema Fremde verhalte und äußere. Abwertende Gedanken und Worte, abwertendes Verhalten sind klar gegen Gottes Willen! Das geht aber noch ein ganzes Stück weiter. Es stellt sich für mich die Frage, wer gerade „der/die Fremde“ ist.Ist das nur auf Einwanderer bezogen oder gilt das nicht auch für Menschen, die ich zum ersten Mal, z. B. in der Gemeinde, treffe? Schaffe ich es, mich dem unbekannten Menschen gegenüber soweit zu öffnen, dass er oder sie sich angenommen und willkommen fühlt?

Das verlangt Mut und kostet hin und wieder auch Kraft. Es fordert auch eine gewisse Risikobereitschaft von mir. Ich habe keine Ahnung, mit welchen Absichten mir eine unbekannte Person gegenübertritt.

Vor uns liegen die Wahlen zum Bundestag. Wir fragen uns, welche Partei eigentlich unsere Stimme erhalten soll. Vielleicht hilft der Monatsspruch für März dabei, eine Entscheidung zum Kreuz auf dem eigenen Wahlzettel zu treffen.

Ich wünsche uns allen offene Ohren und Herzen, Gottes Wort zu hören, zu verstehen und den Mut, aufgeschlossen und neugierig zu sein – gegenüber neuen Situationen und bisher noch unbekannten Menschen.

Ihr Johannes Szusdziara

Evangelische Kirchengemeinde am Gesundbrunnen

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