Glaubensimpuls zum Monatsspruch Mai

Glaubensimpuls zum Monatsspruch Mai

Glaubensimpuls zum Monatsspruch Mai

# Glaubensimpuls

Glaubensimpuls zum Monatsspruch Mai

Alles ist mir erlaubt, aber nicht alles dient zum Guten. Alles ist mir erlaubt, aber nichts soll Macht haben über mich.

1 Kor 6,12 (L)

Was wird nicht alles verurteilt in den Versen vor dem Monatsspruch für Monat Mai. Und das klingt ganz so, als wäre das Heil nur für die bestimmt, die einem bestimmten bürgerlichen Katalog von Verhaltensweisen entsprechen, oder anders ausgedrückt: das klingt hier alles sehr moralisch. „Und solche – Unzüchtige, Götzendiener oder Diebe – sind einige unter euch gewesen. Aber ihr seid reingewaschen, ihr seid geheiligt, ihr seid gerecht geworden durch den Namen unseres Herrn Jesus Christus und durch den Geist unseres Gottes.“ Von diesem Satz her wird klar: Paulus erinnert seine Hörer an die eigene Taufe. Sie hat einen Punkt gesetzt, einen neuen Anfang zwischen Gott und den Menschen. Egal, wie wir uns vorher verhalten haben, wie verkehrt und verdreht unser Leben auch war – in dem Moment, wo wir uns in der Taufe zu einer neuen Ausrichtung unseres Lebens, zu einem gemeinsamen Weg mit Gott entschieden haben, ist alles Vorherige abgewaschen. Wir stehen rein und unschuldig da, wir sind gerecht bei Gott. Getauft zu sein, bedeutet, Verantwortung zu tragen – Verantwortung für das eigene Leben und für die Menschen, die uns begegnen. Paulus sagt: „Alles ist mir erlaubt, aber nicht alles dient zum Guten. Alles ist mir erlaubt, aber nichts soll Macht haben über mich.“. Das bedeutet: Wir sind frei, alles zu tun – aber wir haben die Pflicht, stets so zu handeln, dass wir durch unsere Taten als solche erkennbar sind, die als Versöhnte mit Gott das Gute auch für unsere Mitmenschen suchen. Es ist wahr – den Frieden mit Gott müssen wir uns nicht verdienen, dafür brauchen wir nichts zu leisten. Aber wir können diesen Frieden mit Gott auch wieder verlieren – und zwar dann, wenn wir unsere Leidenschaften, dem Streben nach Genuss, Reichtum, Macht mehr Gewalt über uns einräumen als dem Streben nach Wahrheit und Gerechtigkeit, dem Leben im Geiste Jesu. Jesus hat am Kreuz stellvertretend für uns das durchlitten, was eigentlich dem Menschen in der Gottesferne bestimmt ist. Durch seine Auferweckung hat Gott deutlich gemacht, dass wir diese Schuld nicht mehr zu bezahlen brauchen. Sie ist bezahlt. Für uns Christen bedeutet das: Gottes Leidenschaft für die Gerechtigkeit zu teilen, den Schwachen eine Stimme zu geben, mit Kranken und Einsamen Zeit zu verbringen, eigene Verstrickung in Schuld zu bekennen und umzukehren. Möge unser geistiges und körperliches Leben unter den alltäglichen Bedingungen dieser Welt ein Leben zur Ehre Gottes sein. 

Ihre Pfarrerin Swetlana Bossauer
Evangelische Gesamtkirchengemeinde Ahrensfelde-Mehrow-Eiche

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