Lassen Sie sich ent-täuschen und überraschen!

Lassen Sie sich ent-täuschen und überraschen!

Lassen Sie sich ent-täuschen und überraschen!

# Worte zum Mitnehmen

Lassen Sie sich ent-täuschen und überraschen!

In der Schlange an der Bäcker-Theke hörte sich eine Frau sagen. „Das habe ich mir aber völlig anders vorgestellt!“. Es klang vorwurfsvoll. Ich weiß nicht, was die Frau sich anders vorgestellt hat – den Käsekuchen, die im Internet bestellte Bluse, ihre Ehe, oder möglicherweise das Leben selbst.  

Das kann man sich ja auch ganz anders vorgestellt haben. Allerdings gibt es keine Garantieleistung. Wen sollte man auch verklagen? Gott? Selbst da wäre der Ausgang der Sache ungewiss.

Ich denke über den Satz der Frau nach, über ihren vorwurfsvollen Ton. Ich hätte sie gerne gefragt, an wen ihr Vorwurf sich richtet. Denn wovon sie auch enttäuscht sein mag – das Versagen liegt allein auf ihrer Seite. Hätte sie es sich doch anders vorgestellt!
Ich denke, kein Mensch kann sich alles richtig vorstellen. Ich hab`s eine Weile lang versucht. Aber das war mühsam – die Welt wollte sich meinen Vorstellungen nicht anpassen. Das hat mich ziemlich runter gezogen. Deshalb habe ich damit aufgehört.

Ich lasse mich einfach überraschen.

Lassen Sie sich ent-täuschen und überraschen!

Herzlich grüßt Sie
Ihre
Pfarrerin Christine Franke,
Krankenhausseelsorgerin im Jüdischen Krankenhaus zu Berlin und im Berliner DRK Krankenhaus im Wedding

Bild von Michael Schwarzenberger auf Pixabay

Dies könnte Sie auch interessieren

0
Feed