„Nehmt euch etwas Zeit und wartet ... .“

„Nehmt euch etwas Zeit und wartet ... .“

„Nehmt euch etwas Zeit und wartet ... .“

# Worte zum Mitnehmen

„Nehmt euch etwas Zeit und wartet ... .“

März 2018

Zu einem Mönch, der als Einsiedler fastend und betend in der Wüste an einer kleinen Wasserstelle lebte, kam eine Gruppe neugieriger Reisender. Er war gerade damit beschäftigt, Wasser aus der Zisterne heraufzuziehen. Sie fragten ihn: „Wir würden gern einmal wissen, was euer Fasten eigentlich für einen Sinn hat?“
   Der Mönch forderte sie auf: „Schaut in den Brunnen. Was seht ihr da?“ Sie beugten sich über den Rand, das Wasser unten kräuselte sich in vielen kleinen Wellen, aber ansonsten sahen sie nur Wasser. Sie antworteten: „Was sollen wir da schon sehen, Wasser eben.“
   Da sagte der Mönch zu ihnen: „Nehmt euch etwas Zeit und wartet etwas.“ Nachdem sie eine Weile schweigend gewartet hatten, forderte er sie erneut auf: „Sehr noch einmal in den Brunnen, was seht ihr jetzt?“ Sie beugten sich erneut über den Rand und sahen nun im still gewordenen Wasser wie im Spiegel ihr eigenes Bild. Der Mönch sagte zu ihnen: „Das ist der Sinn des Fastens. Man erkennt sich selbst.“
 
Ich wünsche Ihnen eine vorwurfs-, missbilligungs- und forderungsfreie Fastenzeit, eine Zeit die einen Doppelpunkt setzt –

Ihre
Christine Franke, Pfarrerin in der Krankenseelsorge im Jüdischen Krankenhaus Berlin

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